Der passende Weg ist bekannt.
Er ist der Weg der Kontrolle, da ich das Ziel kenne, weil ich es festgelegt habe.
Der stimmende Weg ist unbekannt.
Er ist der Weg des Vertrauens, da ich das Ziel nicht kenne.
Der passende Weg ist begehbar, nicht notwendigerweise auch stimmig.
Passend bedeutet,
daß mein Bild der Wirklichkeit in die Gegebenheiten paßt, wie sie sich mir darstellen.
Passend bedeutet keineswegs, daß mein Bild stimmt.
Passend bedeutet,
das Bild der Wirklichkeit, das ich verwende, leistet mir den Dienst,
den ich anstrebe, erhoffe, erwarte.
Wähle ich den passenden Weg,
dann strebe ich ein von mir bestimmtes Ziel an und schließe andere Wege aus, die möglicherweise stimmender, stimmiger sind.
Hiermit schließe ich auch das dazugehörige stimmige Erleben aus und es gibt keine erfahrene Wirklichkeit ohne sie erlebt zu haben.
Wähle ich den passenden Weg,
benötige ich in meiner Umgebung Objekte, die mir das von mir erwählte Ziel ermöglichen sollen, durchaus auch lebende Objekte – Menschen.
Ist der passende Weg nicht auch ein stimmiger Weg und es zeigen sich die Mängel des Weges, der passen soll, so habe ich die Wahl, die Art meines Weges zu verändern.
Entscheide ich mich weiterhin für diesen passenden Weg, so kann ich diesen nur weitergehen, wenn ich den Mangel an Stimmigkeit vor mir verberge.
Dies geht am leichtesten, wenn ich die von mir auserwählten Objekte für diese Mängel – also das Nichterreichen meines Ziels – verantwortlich mache.
Und ich habe viel Übung darin dies herbeizuführen.
Ich lasse mir solange Zeit diese – möglicherweise scheinbaren – Mängel herauszuarbeiten, bis ich guten Gewissens diese Objekte aus meinem Leben entfernen kann.
Wer bin ich, wenn ich andere als nutzbare Objekte zweckdienlich verwende ?
Möchte ich selber als nutzbares Objekt zweckdienlich verwendet werden ?
Der passende Weg hat wenig Freiheitsgrade.
Ich kann mich geradeso an meinen eigenen Maßstäben entlang hangeln.
Ich erkenne den passenden Weg an der Enge meines Blickfeldes und meiner Erlebniswelt. Die für mich sichtbaren Möglichkeiten sind begrenzt.
Der stimmende Weg wird beim Beschreiten zunehmend stimmiger, die Freiheitsgrade erhöhen sich. Das Blickfeld erweitert sich und die Anzahl der Möglichkeiten nimmt zu.
Die Welt, die wir uns erschließen und dafür sind wir hier, ist ausschließlich eine erlebte, erfahrene Welt.
Eine unerlebte, unerfahrene Welt ist für uns nicht vorstellbar und somit nicht existent.
Unsere Welt, die wir aus unserem Erleben erschaffen, bleibt eine Welt aus zweiter Hand, wenn wir uns nicht anschauen, WIE wir diese Welt anschauen.
Unser Wissen über unsere Welt ist kein Abbild der Wirklichkeit, sondern ein Schlüssel, der Schlößer öffnet, die neue Wege begehbar machen.
Eine Aussage über die Beschaffenheit des Schloßes ist nicht möglich.
Wir nehmen nur wahr, daß es verschlossen bleibt oder sich öffnet.
Den Schlüssel erschaffen wir. Mehrere Arten von Schlüsseln sind möglich.
Dem Schloß begegnen wir, es ist nicht von uns erschaffen.