Um etwas betrachten und erkennen zu können, teile ich mein Sein, mein Ganzes in ein Innen und ein Außen.
Einen inneren Teil, der betrachtet und den ich für mein ICH halte und einen Teil, der betrachtet wird
und den ich für die WELT halte – zusammen mein vollständiges Ganzes.
Ein objektives Außen ist mit dieser Vorgehensweise nicht zu erkennen, wenngleich vorhanden.
Idealerweise entwickle ich mich durch die Annahme und Aufnahme von etwas Neuem aus dem Außen in mich hinein, dann verdaue ich es und wandle das in mir vorhandene Bekannte und das neu aufgenommene Unbekannte zu einer neuen stimmenden Verbindung, die mir ein stimmigeres Leben ermöglicht im Fluß des Seins.
Teile können nur Teile sehen und nie das Ganze.
Jede Ansicht, jede Vorstellung, jedes Konzept, das ich im Innen erschaffe, ist unvollständig und ungeeignet, mein Sein zu erkennen und zu erklären.
Somit enthält jeder Versuch mich selbst zu sehen einen stimmenden als auch ein nicht stimmenden Teil. Der nicht stimmende Teil ist ausschließlich paßend – er sichert das Überleben meines nicht zur Umwandlung bereiten Innen.
Bin ich mit einem nur paßenden Teil einverstanden, so bin ich gezwungen diesen Anteil gegen das Außen zu verteidigen, denn der Kontakt mit dem Außen ist der Prüfstein, das Beweismittel, ob meine Annahmen stimmen.
Damit ändert sich die Art meines Inneren von einer zunehmenden Entwicklung der innewohnenden stimmenden Möglichkeiten hin zu einem Glaubenssystem, einer Ideologie – was nicht sein darf, ist nicht.
Befinde ich mich ausschließlich in meinem System, lasse ich nur noch Informationen zu, die meine Vorstellungen, was wahrhaftig ist, bestätigen.
Erkenne ich diesen Vorgang nicht, so bin ich gefangen und verloren in meinen Vorstellungen, eine selbstgebaute Falle. Im Moment meines Todes kann ich mein Konzept der Aufteilung über den, der ich bin und den, der ich nicht bin, nicht mehr aufrecht erhalten. Und ich erkenne, daß ich mein Leben auf meinem Altar meiner Annahmen, wie die Wirklichkeit beschaffen sei, geopfert habe.