Wir denken in Worten. Ein Wort ist eine Beschreibung, eine Abbild, eine Idee einer bereits geschehenen Erfahrung – nie einer zukünftigen. Zukünftige Erfahrungen benötigen neue Worte bzw. Umdeutungen vorhandener Worte. Der gewöhnliche Verstand, der Worte braucht und benutzt, kann nichts vollkommen Neues erschaffen. Er kann nur die in Worte gegossenen vergangenen Erfahrungen zu einem aus seiner Sicht Neuem zusammensetzen. Der Verstand bildet Meinungen, Wahrscheinlichkeiten über Zukünftiges aus Ableitungen vergangener Erfahrungen. Doch jeden Moment kann Wunderbares* geschehen, das alle Annahmen, wie es weitergeht, hinfällig werden läßt. Haben wir dem Verstand den Auftrag gegeben unsere Wirklichkeit zu beschreiben, zu definieren und zu gestalten, so lassen wir unsere Vergangenheit als das bereits Geschehene,…
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Vom Glück & Vom Krieg
Bin ich glücklich, so bin ich in Übereinstimmung. In Übereinstimmung sein bedeutet eins zu sein mit der inneren Absicht als das Wollen des Einzelnen und der äußeren Absicht als das Wollen der Welt. Nur das Selbst als das Leben kann glücklich sein, nie das Selbstbild als eine erschaffene nicht lebende Idee, ein Abbild meiner selbst. Bin ich glücklich, bin ich mein Selbst. Wer hat das Selbst erschaffen ? Nicht ich, sondern das alles Umfassende. Wenn ich glücklich bin, ist dieser Zustand immer das Gewollte und auch Ersehnte des Umfassenderen in und als Übereinstimmung. Wie weit habe ich mich von diesem Glücklichsein entfernt, daß ich es nicht als den Grundzustand meines…
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Jede Erscheinung … ist ein Gleichnis
Jede Erscheinung auf Erden ist ein Gleichnis und jedes Gleichnis ist ein offenes Tor, durch welches die Seele – wenn sie bereit ist – in das Innere der Welt zu gehen vermag. Wo Du und Ich und Tag und Nacht alles Eins sind. Jedem fliegt irgendeinmal der Gedanke an, daß alles Sichtbare nur ein Gleichnis sei und daß hinter dem Gleichnis der Geist und das ewige Leben wohne. Wenige freilich gehen durch das Tor und geben den schönen Schein dahin – für die geahnte Wirklichkeit des Inneren. Hermann Hesse ———————————————————————————————- Und hier eine ähnliche Annäherung in theologischer Sprache. Das Wort Gott bitte ersetzen durch ein Wort, das das Gemeinte für…
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Selbstverantwortung
Maler Gemalter Beobachter … Wir leben unser Potential*, wenn wir bei uns sind, in uns selber ruhen. Unser Selbst ruht im größeren Ganzen. Wir sind bei uns, wenn wir die Verantwortung für uns übernehmen. Verantwortung für sich übernehmen und frei sein bedingen sich gegenseitig. Wir sind nicht bei uns, wenn wir Verantwortung abgeben. Indem wir Verantwortung abgeben, machen wir uns unfrei, denn wir sind dann abhängig von den von uns Beauftragten für unsere Verantwortung. Da, wo wir Verantwortung abgegeben haben für unser Leben, leben wir nicht unser Leben, sondern das Leben Anderer, die für uns entscheiden. An diesem Punkt stehend, können wir schauen, wo wir Verantwortung für uns selber abgegeben…
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Innen & Außen Außen & Innen
Das mir erscheinende Ich und die mir erscheinende Welt zusammen sind EINS, das eigentliche ICH. Das Ich drängt sich an die Welt, zeigt und reibt sich, damit die Welt reagiert und mir den Teil von mir zeigt, den ich in mir nicht wahrnehmen kann, der mir unbekannt ist. Und auch die Welt schiebt sich unaufhörlich in meine Wahrnehmung, ich kann es nicht verhindern. Der Grund ist, da die künstliche Grenze zwischen Ich und Welt keine Substanz hat, daß das scheinbar Getrennte sich wieder zusammenfügen, verbinden möchte – denn es war nie getrennt voneinander. Die Erscheinungsformen Ich und Welt sind nur Werkzeuge. Die Welt zeigt mir Phänomene, die ich in mir…
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Alles ist Eins
Alles ist Eins Das All-Eine Es existiert nichts außerhalb des Einen Der Himmel hat kein Gegenteil Was kann ich wahrnehmen ? Ich kann nur mich selber wahrnehmen. Ich kann nur das wahrnehmen, mit dem ich resoniere, und das bin ich selber. Die Vorstellung eines Ichs und einer Welt außerhalb von mir sind nur Werkzeuge zum bewußten Erkennen der innewohnenden Wirklichkeit der Dualität : Alles ist Eins * Ziel * Eigenverantwortung, Eigenermächtigung, in das eigene Potential kommen Alles, was ich wahrnehmen kann, bin ich selber Kein Anteil von mir ist gegen mich Jeder Anteil will mich schützen Einschub Nehme ich etwas wahr, habe ich den Wahrnehmenden und das Wahrgenommene. Demnach zwei…
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Jeder Teil von uns ist für uns
Jeder Teil von uns ist nur für uns, kein Teil ist gegen uns. Jeder Teil will uns nur beschützen. Gehen wir liebevoll mit unseren Anteilen um, bewegen wir uns immer in unserem Akzeptanz-, in unserem Wohlfühlbereich. Alles, was in unserer Wahrnehmung auftaucht, will von uns gesehen werden. Und wartet darauf, daß wir uns darum kümmern. Themen, die immer wieder auftauchen, denen fehlt etwas. Diese klopfen immer wieder an, bis wir uns endlich darum kümmern. Kümmern wir uns darum – geben wir diesen Anteilen, was sie brauchen – lösen sie sich auf und ihr wahrer Zweck zeigt sich. Sie sind nur Schleier, die das Darunterliegende zudecken. Löst sich ein Schleier auf,…
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Immunsystem
Ich stelle mir einen Menschen gerne als ein größeres Dorf oder eine kleinere Stadt vor. Damit dieses Gemeinwesen gedeiht, ist das Zusammenwirken von vielen Einwohnern in einer gemeinsamen Struktur notwendig. Den Einwohnern geht es gut, wenn es der Gemeinschaft gut geht und umgekehrt. Dieses größeres Dorf oder kleinere Stadt als INNEN ist nicht isoliert, sondern tauscht sich mit dem AUßEN anstrebenswerterweise aus zum größtmöglichen Vorteil beider Seiten. Ohne Austausch mit dem Außen verkümmert das Innen und kann nicht Wachsen und Gedeihen. Das Immunsystem kümmert sich um das Verhältnis zwischen Innen und Außen. Es ist nicht nur Wächter, sondern auch Bewerter und Gestalter des Umgangs mit dem Außen. In meiner Vorstellung…
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Unendliches Gewahrsein
Wir sind unendliches gegenwärtiges Gewahrsein. Wir sind unendliches Potential, unendliches Selbst, wir wachsen in unser Überbewußtsein. Wir sind, wir wissen. Deswegen ist Ungehorsam die Grundlage der Freiheit. Gehorsam sein heißt, jemandem gehorsam sein, der – so die Annahme – mehr weiß als ich. Weiß ich, wer ich bin, ist Gehorsam nicht notwendig, weil ich das Notwendige, das Mögliche und das Unmögliche tue. Das Herz ist die Brücke zum Überbewußtsein. Wenn gefragt wird, wie die Lösung aussehe, wird im Grunde gefragt, wie gehandelt werden soll. Doch Handlung entsteht aus Wahrnehmung und diese ergibt sich aus unserem Gewahrseinszustand. Handlungen auf Problemebene sind niemals wirkliche Lösungen, sondern es findet nur eine Verschiebung statt…
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Das Leben und der Tod
Das lebendige Leben und das noch lebende sterbende Leben In unserer Sprache verwenden wir die drei Geschlechter der, die und das. Jeder von uns erschlossene Inhalt erhält dadurch eine Färbung, entweder weiblich, männlich oder sächlich. Auch alles jenseits der Qualitäten der Dreigeschlechtlichkeit ist für uns nur in dieser Färbung wahrnehmbar, ob es Sinn macht oder nicht. Auch die Menschheitsentwicklung läßt sich anhand dieser Dreiteilung beschreiben. Aus dem Jahrzehntausende andauernden Matriachat entwickelte sich das Jahrtausende andauernde Patriachat, als dessen Schlußpunkt der Zweite Weltkrieg mit einem fulminanten Vernichtungshöhepunkt ( Anspielung beabsichtigt ) gesehen werden kann. Beendet wurde der WK II durch die Erschöpfung einer Kriegspartei und durch den Einsatz zweier Atombomben, die…
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Selbst und Selbstbild und der Schmerzkörper
Wenn ein Bedürfnis nicht erfüllt wird, entsteht ein schmerzhaftes Mangelgefühl. Um diesen Schmerz nicht zu fühlen, errichte ich einen Vermeidungs- ( Abwehr- ) mechanismus. Jetzt spüre ich diesen Schmerz nicht mehr, aber auch nicht dieses Bedürfnis. Mit der Zeit entsteht aus mehreren, vielen dieser Vorgänge eine ganze Gestalt, ein Körper aus Vermeidungs- ( Abwehr- ) mechanismen, den wir Schmerzkörper nennen können. Da ich mich mit meinem Selbstbild identifiziere, mich darüber definiere, werde ich zu diesem Selbstbild, den Vermeidungs- ( Abwehr- ) mechanismen. Ein anderer Begriff für dieses Selbstbild ist Besonderheit, weil jedes Selbstbild als Reaktion auf meine nicht erfüllten Bedürfnisse einzigartig und damit besonders ist. Mein Selbst ist einzigartig. Die…
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Selbst oder Selbstbild – Sein oder Haben
Wer erschafft unser Selbst? Wir nicht. Wer erschafft unser Selbstbild? Wir. Unser Selbst ist und benötigt kein Haben. Wir sind nicht unser Selbstbild, wir haben ein Selbstbild. In unserem Selbstbild versammeln wir die von uns angehaltenen Zeitlinien unserer selbst, deren innewohnende Möglichkeiten sich nicht weiter entwickeln können. Wir haben die zeitliche Stopptaste gedrückt, den Film angehalten, die inneren Figuren, die davon betroffen sind, separiert und in Quarantäne gestellt. Anders ausgedrückt: Wir verweigern inneren Anteilen von uns sich zu entfalten. Darunter leiden diese und die Teile, die sich noch nicht von uns abgewendet und resigniert haben, drängen in unsere Wahrnehmung und rufen nach uns: Bitte wende Dich nicht ab von mir,…
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In uns ist ein Ort
In uns ist ein Ort, wo alles Richtig ist und kein Falsch zu finden ist. Dort ruhen wir in uns und in dem, was uns überragt. Hier ist die Quelle unserer Kraft, die uns jederzeit mit Allem versorgt und nie versiegt. An diesem Ort ist alles Heile, ohne Wunden, offene oder vernarbte. Es ist ein Ort ohne Angst, ohne Sorge und ohne Bedenken. Auch ohne es zu bemerken, waren wir immer an diesem Ort, sind wir immer an diesem Ort und werden wir jederzeit an diesem Ort sein. Es liegt nicht in unserem Vermögen diesen Ort zu verlassen. Wir können uns nur vortäuschen, diesen Ort verlassen zu haben, uns nicht…
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Resonanz
Was können wir überhaupt wahrnehmen ? Wir können nur das wahrnehmen, mit dem wir in Resonanz gehen. Wir resonieren mit einer Wahrnehmung von etwas im Außen, einem Gefühl oder einem Gedanken oder einer körperlichen Resonanz. Etwas, mit dem wir nicht resonieren, ist für uns nicht existent. Unsere Resonanzfähigkeit ist von Anbeginn in uns angelegt. Wir können diese nicht grundsätzlich verändern, nur entfalten und verfeinern, kultivieren. Demzufolge können wir nur unsere Resonanz als eine Reaktion auf einen Reiz erkennen und nicht das, was wirklich im Außen ist. Dies ist nicht möglich. Da wir nur unsere Resonanz wahrnehmen, nehmen wir ausschließlich uns selber wahr. Und mit dieser Erkenntnis sind wir im Frieden…
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Berührung
Berührung des Körpers als Reise zu uns selbst Berühren wir oder werden wir berührt, reisen wir durch Schichten aus Gedanken * durch Schichten aus Gefühlen * durch Schichten aus Gewohnheiten * Jede Schicht ist wie ein sehnsüchtiger Ruf nach dem Tod. Darunter liegt das lebendige Leben, das eigentliche Wollen der Zellen. Und wir zwingen uns jeden Moment in diese Spannung des Fernhalten des Lebens als einen Vorgangs des Sterbens und der Kraft des Lebendigseins und wer möchte bestreiten, daß wir lebendig sind. Dieser Krieg findet in uns statt und wie kann es da Frieden im Außen geben … * Gedanken unsere mentale, intellektuelle Schicht berührt unseren Körper nicht direkt, sondern…